Autor: Marcus Dittmar

Marcus Dittmar

FRACT OSC: Synthhaft schön

Ich habe schon immer gern gespielt. Zuerst mit farbigen Bauklötzchen, anschließend mit Videospielen und irgendwann kamen schließlich auch Musikinstrumente dazu. Lange Zeit sah ich diese drei als separate, völlig unterschiedliche Spielarten an, doch FRACT OSC würfelt sie alle zusammen und herausgekommen ist ein überraschend harmonisches Zusammenspiel, das nicht nur regelmäßig den Bass droppen lässt, sondern meine Kinnlade gleich mit. (…)

Männer in Uniform – Nationalsozialismus in Videospielen und Aprilscherzen

In wenigen Jahren werden die letzten Zeitzeugen des Nationalsozialismus von uns gegangen sein. Mit ihnen wird auch die tatsächliche Erinnerung an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte sterben, an das niemand gern erinnert wird, und das gerade deshalb nicht in Vergessenheit geraten darf. Was dann noch bleibt, sind auf Papier, Film und Tonband dokumentierte Mahnwachen, die niemals in vollem Umfang das wiedergeben können, was in den Menschen, auf welcher Seite sie auch gestanden haben mögen, damals vor sich gegangen ist. (…)

Diablo III: Reaper of Souls

„Lieber würde ich mein heiliges Szepter in die stinkenste, schwärigste Dirne stoßen, als einen Fuß in diese Höhle zu setzen.“

So ungehobelt wie dieses Zitat von Gheed aus Diablo II hatten sich viele auch dessen Nachfolger gewünscht. Stattdessen bekam man vor knapp zwei Jahren ein rundgelutschtes Kaugummi aus simplifizierter Spielmechanik und bonbonbunter Grafik vorgesetzt, mit dem niemand so richtig zufrieden schien. (…)

10 Second Ninja: Nazis raus!

10 Second Ninja ist ein Spiel, so originell wie die samstagabendlichen Stammtischparolen in einer Rostocker Eckkneipe. Das fast schon überdeutlich an Super Meat Boy erinnernde Jump ’n‘ Run, in dem man in die Rolle eines Ninjas schlüpft und innerhalb von 10 Sekunden eine bestimmte Anzahl an Weltraum-Robotern besiegen muss, wirkt zunächst ganz unscheinbar und niedlich. (…)

South Park: Der Stab der Wahrheit

Der Abspann läuft und ich sinke in meinen Stuhl. Erschöpft, aber glücklich. South Park: Der Stab der Wahrheit war in den letzten Monaten ein Spiel, das mich stets im Unklaren darüber ließ, was ich von ihm zu erwarten habe. Nach einem Wechselbad aus Vorfreude und Vorenttäuschung musste ich mich deshalb zunächst mit dem Handtuch der Unbefangenheit kräftig trocken rubbeln, bevor ich den Controller in die Hand nahm und ihn fortan nicht mehr loslassen wollte. (…)

Journal: Völlig verzettelt

Tagebücher sind eine gute Möglichkeit, sich einfach einmal alles von der Seele zu schreiben, ohne die Reaktion eines anderen fürchten zu müssen. Als Inbegriff des Privaten sind sie selbst vor den Schnüffelnasen der NSA sicher und liest man seine Ergüsse mit einigen Jahren Abstand, ist man wahrscheinlich auch ganz froh darüber, sie mit niemandem geteilt zu haben. (…)

50 Shades of Drunken Robot Pornography

Auch wenn Drunken Robot Pornography nicht wie erwartet eine sehr beispielhafte Auslegung von Regel 34 des Internets darstellt, ist der Titel dennoch nicht gänzlich irreführend. Mit Robotern und alkoholischen Getränken wird in diesem klassischen Arena-Shooter, der das hektische Spielgefühl eines Quake 3 mit den epischen Gegnerdimensionen eines Shadow of the Colossus kreuzt, jedenfalls mitnichten gegeizt. (…)

Hero Siege: Daumenfreuden

Hero Siege, der letztjährige Drittplatzierte im hart umkämpften Wettbewerb um den generischsten Videospielnamen, hat seinen Weg vom mobilen Endgerät auf den großen Bildschirm gefunden. Es sieht auch erst einmal dementsprechend grobschlächtig und ordinär aus, versteckt unter seiner alltäglich wirkenden Präsentation jedoch einen ansprechenden Genre-Mix aus Roguelike-Elementen, Hack & Slay-Action und zeldaesken Schalterrätseln. (…)

KickBeat Steam Edition: Groove mich an!

Um ein Gerücht direkt aus dem Weg zu räumen: Das männliche Magermodel Lee, mit dem man zumindest den ersten Story-Durchlauf in der jüngst erschienen Steam Edition des Rhythmus-Spiels KickBeat bestreitet, trifft im Tutorial leider nicht auf Chop Chop Master Onion. Denn im Gegensatz zu seinem mittlerweile leider eingeschläferten Konkurrenten Parappa The Rapper lernt Lee nicht Karate von einer Zwiebel, sondern rhythmisches Kung Fu von einem alten, weisen Sensei mit superlangem Bart. (…)

Alphalevel: Secrets of Rætikon

Manchmal komme ich mir ganz schön blöd vor. Wenn ich in einem Museum vor einer Installation aus Autoreifen, kaputten Röhrenfernsehern und ungekochter Penne stehe, sich mir aber der sozialkritische Hintergrund dieses Werkes einer tierfleisch- und olympiafeindlichen Künstlerin partout nicht erschließen will. Oder beim Schauen von Dressurreiten. Blöd fühle ich mich aber auch, wenn ich Secrets of Rætikon spiele, welches zwar ab sofort in einer Early Access-Version auf Steam verfügbar ist, aber seine Geheimnisse weiterhin vor mir verbirgt. (…)

Ludum Dare 28: The Day the Laughter Stopped

Hinweis: Der Text wird lesbar, wenn man mit dem Mauscursor darüber fährt und setzt zum vollen Verständnis das einmalige Durchspielen voraus (Dauer: ca. 5 Minuten). Da das Spiel ein sehr unbehagliches Thema behandelt, sollten sich empfindsamere Personen zunächst den Abschnitt “Trigger Warning” auf der Webseite ansehen, um mögliche emotionale Stressreaktionen abwägen zu können. (…)

The Novelist

The Novelist also. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ich nicht genau weiß, was ich über ein Spiel schreiben soll, in dem ein Buchautor in Tagebüchern, Briefen und herumliegenden Schmierzetteln Romane darüber schreibt, dass er an einer totalen Schreibblockade leidet. Dabei klang das alles richtig vielversprechend, was ich im Vorfeld mitbekommen habe. (…)

Das Ende der Bescheidenheit: Wie Spiele ihren Wert verlieren

Es gab eine Zeit, in der habe ich selbst mittelmäßige Spiele vielfach durchgespielt. Nicht unbedingt, weil ich ihnen immer wieder eine neue Chance geben wollte, sondern eher aus Mangel an Alternativen. Es dauerte meist mehrere Monate, bis ich in den Genuss eines neuen Spieles gelangte, was zum Einen an dem nur spärlich vorhandenem Eigenkapital lag, zum Anderen aber auch an dem Umstand, auf dem Dorf keine wirkliche Erwerbsmöglichkeit für digitale Freizeitfreuden vorzufinden. (…)

Marcus Dittmar

Marcus ist einfach voll der gute Typ!