Die untergehende Sonne spiegelt sich im Flachbildschirm, der Lüfter wirbelt feinste Staubflusen durch die dicke Luft, der Marker im blütenweißen neuen Dokument im Textverarbeitungsprogramm blinkt verheißungsvoll. Der Autor lehnt sich zurück und legt die Hände hinter den Kopf; die Möglichkeiten, diesen Artikel zu beginnen sind endlos, die Wege zum Ende verschlungen und mit Überraschungen gepflastert, das Ergebnis ungewiss. (…)
Paws: Kleinvieh macht auch Mist
Bereits zweimal brachen die schwedischen Entwickler von Might and Delight mein Herz. Nur wenige Spiele haben bei mir so ein hilfloses Gefühl hinterlassen, wie Shelter und seine Fortsetzung. Paws, neuester Teil der Reihe, kehrt deren Perspektive um. Statt einer Tiermutter übernehme ich nun selbst die Rolle eines der Jungen, die es bisher zu beschützen galt. (…)
OPUS – Am Ende steht ein neuer Anfang
Galaktischer Kalender, 160000 – Es wird niemanden überraschen, wenn ich sage: Wir haben es geschafft. Die Menschheit ist am Ende. Dank Genmanipulation ist das, was von uns noch übrig ist, dem Untergang geweiht.
In OPUS: The Day We Found Earth von Team Signal heißt unsere letzte Hoffnung Ethem, der wohl niedlichste Roboter seit Wall-E. (…)
Fragments of Him: Der Sinn des Lebens in Grau
In dem Ludum-Dare-Kind Fragments of Him von Sassybot durchlebe ich mittels Point-and-Click die Momentaufnahmen eines Lebens, dessen Ende ich bereits in den ersten Minuten des Spiels beiwohne. Zum ersten Mal geht es in einem Spiel, das ich gespielt habe, nicht darum, was meinen Charakter und mich erwartet, sondern ausschließlich darum, wo er herkam. (…)
Enter the Gungeon: Zufall, alter Feind
Shit, Piss, Fuck, Cunt, Cocksucker, Motherfucker, Tits – 1972 zeigt der US-amerikanische Komiker George Carlin dem Establishment mit seinen “Seven Words You Can Never Say On Television” den sprichwörtlichen, wenn auch nicht tatsächlichen Mittelfinger. Mit den anzüglichen Wörtern, die man damals im US-amerikanischen Fernsehen nicht gerne hörte, will Carlin natürlich nur eines: bewusst polarisieren. 1978 verbietet der Oberste Gerichtshof die Benutzung dieser Wörter in Film und Fernsehen, erst 2010 wird das Verbot aufgehoben. (…)
Dark Souls III: Auf Sparflamme
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Ich weiß genau, was zu tun ist. Es ist ein ungekanntes Gefühl der Vertrautheit, ganz so, als begleite mich ein wärmender Sonnenstrahl durch das ewige Eis, egal, wohin mich meine Neugierde auch trägt. So beginnt meine Reise durch den dritten Teil von Dark Souls, der gleichermaßen auch ihr Ende markiert. (…)
Star Fox Zero: Die Zukunft von gestern
Eines vorweg: Star Fox Zero ist ein gutes Spiel.
Das ist deshalb erwähnenswert, weil seit dem letzten erwähnenswerten Beitrag zu Nintendos Furry-Variante von Star Wars fast 20 Jahre vergangen sind. 1997 erschien mit Lylat Wars das letzte Fox-Spiel, an das sich alle wohlwollend erinnern. Danach verabschiedete die Serie sich im Schlingerkurs in ein schwarzes Loch: Star Fox Adventures wurde eigentlich gar nicht als Abenteuer von Fox McCloud entwickelt, das darauffolgende Star Fox Assault war nur besseres Mittelmaß und das ominöse Star Fox 2 gehört zu den berühmtesten Beispielen nie erschienener Vaporware. (…)
Ratchet & Clank: Phantomschmerz im Freizeitpark
Es zeugt schon ein wenig von Ironie, wenn man ausgerechnet auf der Gamescom, diesem schrill-zeitgeistigen Bauchladen der Videospielbranche, an eine Playstation-Ära erinnert wird, die man schon längst vergessen glaubte. Eine Ära, in der Sonys Konsolen noch nicht mit betont düsteren Exklusivtiteln für Erwachsene beworben wurden, sondern fantasievoll überzeichnete Reihen wie Crash Bandicoot, Spyro The Dragon oder etwas später auch Jak & Dexter oder Sly Cooper mindestens genauso wichtig für den Absatz der entsprechenden Hardware waren. (…)
Moon Hunters: Mythenbildung für Dummies
Die Schriften sind sich uneins. War Dumuzi, der legendäre Halbgott und bärtige Schwertschwinger, jetzt ein Verfechter des geschriebenen Worts oder doch eher ein Spaßvogel, der seinen Mitmenschen ein Lächeln ins Gesicht zauberte? Ließ die Bluthexe Kubele eher ihre Fäuste sprechen oder war sie als besonnene Fürsprecherin für Recht und Ordnung bekannt? (…)
Stardew Valley: Flucht in den Alltag
Eines Tages habe ich genug vom Lärm des Großraumbüros, kündige meinen Job bei der Joja Corporation und nehme den nächsten Bus nach Stardew Valley. Hier kann ich mir auf dem geerbten Bauernhof ein besseres, einfacheres Leben aufbauen. Wie oft bietet sich schon die Gelegenheit, noch mal ganz neu anzufangen? (…)
Day of the Tentacle Remastered: Zeitreise in der Videospielgeschichte
Wenn man einen Spieleklassiker wie Day of the Tentacle überarbeitet und neuveröffentlicht, kann man damit zwei Gruppen ansprechen wollen: jene, die damals bereits das Spiel liebten und ihre Sentimentalität mit einer den modernen Standards weitmöglichst angepassten Version ausleben wollen, und jene, die das Spiel bei der ersten Veröffentlichung aus verschiedensten Gründen nicht gespielt haben und sich womöglich nicht auf den damaligen Standard einlassen können oder wollen. (…)
ADR1FT: Einfach mal die Aussicht genießen
Im Weltall ist kein Problem so schlimm, als dass man es nicht noch schlimmer machen könnte, behauptet Chris Hadfield. Er muss es wissen. Schließlich ist der Kanadier nicht nur ein weltberühmter “David Bowie”-Cover-Artist, sondern er flog auch bisher zwei Mal ins Weltall. Es ist seine ruhige und besonnene Art, mit der er mögliche Probleme des Astronautenleben in seinem TED-Talk schilderte und anging, an die ich denken muss, als ich im Körper von Alex Oshima erwache und auf die Trümmer der Raumstation Northstar IV blicke. (…)
Samorost 3: Meditation zum Download
„Überirdisch schön.“, denke ich mir und würde mich fast für diese unoriginelle Wortwahl schämen, wäre mein Gehirn bereits wieder aus den Tiefen meines Samorost 3-Traums erwacht. Nach bereits wenigen Minuten mit dem Point-and-Click-Adventure von Amanita Design wird das Alltagschaos im Kopf immer ruhiger. Während ich von moosbewachsenem Alltreibholz zu kakteenbewucherten Monden schwebe, zieht mich das Spiel in einen Raum ohne Fragen und ohne Eile – das dem Spiel ganz eigene Vakuum. (…)
Salt and Sanctuary: Der Kreislauf des Todes
Wer im englischsprachigen Raum wörtlich übersetzt sein Salz wert ist, ist nicht zwangsweise ein Experte am Gewürzregal, sondern eigentlich eher ein Meister seines Fachs, dessen Dienste die höchste Anerkennung verdienen. Das Streben nach diesem Status ist auch eine der Motivationen hinter Salt and Sanctuary, dem neuen Titel des US-amerikanischen Entwicklerduos Ska Studios. (…)
Shardlight: Es grünt so grün
Grün sei die Farbe der Hoffnung, sagen Farben-Esoteriker. Nie war diese Aussage größerer Schwachsinn als in der Welt von Shardlight: Die Farbe Grün steht hier für radioaktive Verstrahlung, für Krankheit und Tod. Und sie ist überall, wie ein Thema zieht sie sich durch das postapokalyptische Adventure. Das Neongrün der namensgebenden Uranglasscherben, die nach dem Untergang der alten Welt zur Lichtquelle geworden sind, verleiht der Umgebung eine grell-giftige Note. (…)