Es gibt viele gute Gründe dafür, sich in Schale zu werfen, die sogenannten „Dress-Up-Games“ aber kreisen immer um den selben: Sei schön, um deine Beliebtheit zu steigern. Und, konkreter: Um einen Partner zu finden. Als interaktive Imperative lassen die pinkifizierten Spiele wenig Raum für sonstige stilistische und Lebenswegentscheidungen. Dabei will man möglicherweise auch in ganz anderen Kontexten betören. (…)
Re: Jack and Jill
Hey Fabu,
zu “Jack and Jill” fällt mir übrigens noch nichts Hochgeistiges ein. Die spielinternen Ereignisse haben mich zu sehr verstört. (…)
I Am Bread: Der komplette Walkthrough
Der pfiffige Indie-Hit I Am Bread zeigt, dass die Videospielbranche voller frischer Ideen steckt – und nebenbei noch, dass nicht nur weiße Männer und manchmal auch weiße Frauen, sondern sogar weiße Brote Helden sein können. Und so geht’s: (…)
Don’t Move!
“Don’t Move is a game about ninjas, failure, ludonarrative dissonance, and player investment manipulation.”
Man kann Don’t Move als einen scharfen Kommentar auf die Achievement-Kultur sehen. Man kann es als öde, langweilig und frustrierend bezeichnen. Man kann der verlorenen Zeit oder dem Dollar nachtrauern, welche man in dieses Spiel investiert hat. (…)
Das Medium der Vorläufigkeit: Keine Spiele in Museen
Ich habe Der Fänger im Roggen nicht gelesen, Pet Sounds nie gehört, Citizen Kane nicht gesehen und Silent Hill nie gespielt. Alle genannten Titel gelten, ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters, als wahre Meisterwerke ihres jeweiligen Mediums, darum empfinde ich sie als kulturelle Bildungslücken, die ich Zeit meines Lebens zu schließen gedenke. Wäre ja auch zu peinlich, bei Jauch auf dem Stuhl zu sitzen und die 500€-Frage nach der Nachladetaste auf dem Gamepad nicht beantworten zu können. (…)
Random Encounters: Stick Shift
Zum Mosaik klassischer Vorortklischees gehört das weichgezeichnete Bild midlife-kriselnder Männer, die ihre Autos waschen, mit Schwämmen und dem stetig spritzenden Wasserstrahl aus ihrem Gartenschlauch liebkosen. Diese Menschen, so scheint es, fühlen sich ihren fahrbaren Untersätzen enger verbunden als den betont lässig um ihre Schultern geknoteten Schurwollpullis.
Robert Yang treibt im – nach „Hurt Me Plenty“ und „Succulent“ – dritten Teil seiner Trilogie über schwulen Sex diese Verbundenheit auf die Spitze und verwandelt eine nächtliche Spazierfahrt in einen ekstatischen Akt der Intimität. (…)
Exitus auf Knopfdruck: Vox Populi Vox Dei 2
Vor gut fünfeinhalb Jahren schrieb Fabu mal einen kurzen Artikel zu Vox Populi Vox Dei und beendete eben diesen mit dem Spruch “Let’s fetz!”. Nachdem ich mir nun die kürzlich erschienene Episode 2 genauer angesehen habe, muss ich ihm zustimmen: Gefetzt wird hier ordentlich, insbesondere Gedärme. Das Pixelblut spritzt fröhlich in Fontänen, die nächste tödliche Falle befindet sich nur einen Schritt weiter und von den zum Leben erweckten Riesenstatuen, die einem neben den Werwölfen noch so ans Leder wollen, brauche ich gar nicht erst anfangen. (…)
Bitte bleiben Sie ruhig: Please, Don’t Touch Anything
Schon in den 1960er-Jahren hat das Milgram-Experiment gezeigt, was für eine Wirkung ein autoritärer Befehlston auf die menschliche Psyche haben kann. Im Extremfall kann man, so scheint es, von Personen einfach alles verlangen. (…)
Now with realistic physics: Super Wolfenstein HD
Die letzten Worte eines Nazis vor seinem gerechten Ableben stehen seit dem 1992 erschienenen und in Deutschland umgehend beschlagnahmten und indizierten Wolfenstein 3D fest. Sie lauten: „Mein Leben!“ Nichts anderes riefen die Faschisten im Egoshooter-Urvater, wenn der Spieler sie mit Blei vollpumpte. Plump fielen sie anschließend zu Sprite-Haufen zusammen. (…)
Wer ist hier der Boss? – Ein Disstrack gegen miese Synchros
Battlefield Hardline,
ich drück dir ne harte Line rein
Das mit der deutschen Synchro
kann doch nur ein schlechter Scherz sein
EA kauft Kollegahs Stottern ein
und denkt das sei jetzt Doubletime
Aber mal der Reihe nach
Hier die Story, streng geheim: (…)
Alphalevel: [encrypted]
“tWAHWKhnCM+vEOX9pEnNIPDtC5NWL7EK2pQ”
[encrypted]fMWA2VzgBxqeCQ93eDqrqAqUnhXWxKMIVA88jdQVaCmQYzyj1kSWIGTWTNwp0OFSj7b5nM8QA8zpVNqpCatxyzCpfXekTZ0UJyDGpkNafYRWJ0EyhA3YXjzlA5vxBgLwTYRjOz0hs59cgoRxLLYhxhsSXdgkOkQYjyKXXYu0Wp8BH2pMENhSQldj4cCn8vdq3ltyIXe9ynhwBXwwVvESL6nG4TaqLZ308 (…)
Balla Balla: Glorkian Warrior – The Trials Of Glork
Immer wenn ich lese, ein Spiel sei wie XY auf LSD oder Crack, rolle ich innerlich mit den Augen, da davon auszugehen ist, dass der Autor blind in die Metapher-Kiste griff, statt die eigene Rauschmittelerfahrung zu reflektieren. Meine eigene LSD-Erfahrung lässt sich an einem Finger abzählen und resultierte in freundlichen, bunten Dinosauriern, die durch den Vorgarten eines damaligen Freundes stampften und sich in unverständlichem Kauderwelsch unterhielten. (…)
Bodybag: Ein guter Mord endet nicht mit dem Tod
Überall Blut auf dem grauen Teppichboden, das kleine Hackebeilchen ist noch ganz vollgesaut und zu allem Überfluss liegt da auch noch eine Leiche auf dem Boden. Wie geht man aber nun mit solch einer alltäglichen Situation um?
Das pflichtbewusste Mörder-Duo von heute ist sich seiner ersten Bürgerpflicht bewusst: Natürlich wird erstmal der (möglichst noch warme!) Körper in eine Plastikhülle gepackt und anschließend ordnungsgemäß fortgeschafft. (…)
Kim Jong Golf: Es lebe der geliebte Führer!
Nordkorea wird nun in dritter Generation von einem komischen Kerl regiert, der sich vor allem selbst herausragend findet. Kim Jong Un mag amerikanische Filme, Western, ich nehme an auch Pornos. Kim Jong Un hat eine unstillbare Freude daran, koreanische Schulmädchen zu monumentalen Stadion-Koreographien zu indoktrinieren, er empfindet faschistoide Ästhetik als Kunst und hält sich auch noch selbst für den Künstler. (…)
Deskjob: *klick*
“Are you sure? IS THAT REALLY YOUR CHOICE?”
Manchmal können sich 5 Minuten wie 8 Stunden anfühlen. Und manchmal fühlen sich 8 Stunden wie 5 Minuten an. Auf monotone Büro-Jobs trifft paradoxerweise meistens beides gleichzeitig zu. Wusstet ihr, dass es mit dem Begriff “Boreout” eine Diagnose für langweilige Jobs gibt? (…)