Es muss 1994 oder 1995 gewesen sein, als ich beim Durchwühlen einer Kiste in dem kleinen Second-Hand-Laden meines Heimatdorfes auf etwas Wundersames stieß: Mein erstes Videospiel. Das kleine, hüllenlose Game Boy-Modul schien, gut versteckt in einer dunklen Ecke, nur auf mich gewartet zu haben, und so lag ich meiner Mutter derart lange in den Ohren, bis sie mir das Spiel schließlich entnervt kaufte. (…)
The Wolf Among Us
Der größte Unterschied zwischen der ersten Episode von Telltales neuem Adventure The Wolf Among Us und dem Comicbuch Fables, auf dem es basiert, ist einfach: Fables hält seine Leser für dumm. The Wolf Among Us nicht. (…)
Lakeview Cabin
Spiele mit offenen Welten faszinieren uns. Fernab von vorprogrammierten Wegen regen sie uns dazu an, unsere eigenen Geschichten zu spielen. Wir erleben was wir wollen, nicht wozu uns ein Spieldesigner treiben will. Wie beeindruckend ein solches Spielerlebnis sein kann, habe ich gerade in Lakeview Cabin erlebt. Als nackter Einsiedler bin ich durch eine idyllische Insellandschaft gelaufen, während ich mich im Alkoholrausch beständig auf meine Umgebung erbrach, nur um kurze Zeit später einen schrecklichen Unfall mit einer Bärenfalle zu haben und dann von einem Schwarm Bienen durch die Nacht verfolgt zu werden. (…)
DEVICE 6
Ich schaffe es nicht. Ich werde DEVICE 6 von den Year Walk-Machern Simogo nicht gerecht. Ich kann die Atmosphäre nicht einfangen. Egal, was für einen Formversuch ich starte — irgendwas stört mich am Ende, immer. Aber vielleicht ist gerade dieses Konstrukt aus Formexperimenten die Entscheidungshilfe für euch als Lesende. So viel aber schon vorab: DEVICE 6 spielen? (…)
Kingdom
Das Leben eines Königs vermag ein höchst beschwerliches zu sein. Adel verpflichtet. Meine Untertanen wollen versorgt, die Feinde besiegt und mein edles Ross gefüttert werden. Das Kingdom braucht mich! In Zeiten größter Not bin ich, der König höchstpersönlich, dazu auserkoren, jene niederen Pflichten zu vollziehen, die in besseren Zeiten mein Gefolge zu meiner höchsten Unzufriedenheit verrichtet hätte. (…)
Gone Home
Gone Home kostet 19 Euro und ist nach zwei Stunden vorbei. Auf den Stundenpreis gerechnet ist es eines der teuersten Spiele, die man sich derzeit kaufen kann, teurer als ein Kinobesuch oder eine Staffel Breaking Bad, sehr viel teurer als Grand Theft Auto 5. Es ist ein Luxusprodukt. (…)
The Note
Guten Tag, Brigitte Klößling mein Name. Ich bin 48 Jahre alt, Sternzeichen Widder, meine Lieblingsfarbe ist Schaumolweiß und nachts träume ich von Sexorgien mit Schrebergärtnern. Der Rest meines Daseins allerdings ist ein großes Mysterium.
Vergleichbar geheimnisvoll präsentiert sich The Note, das Erstlingswerk des Istanbuler Studios Motamot. Angedacht als Kunstwerk und emotionsstimulierendes Erlebnis, das weniger Wort als Tat sein soll, wird es in seinem Profil bei Steam Greenlight doch ganz banal als „sidescroller, platformer“ präsentiert. (…)
Indie Fresse #032 – Die mundane Großmutter
Alles voller Kekse! Wirklich alles! Außer dieses eine verlassene Haus. Und dieses verrückte Mondlabyrinth. Und da! Der Keks dort drüben wird von einer Dachsmutter geklaut, damit sie ihre jungen Kinder ernähren kann! Und dort hinten wird ein Keks gefoltert! Und die Schweinemaschine ist auch voller Kekse! ÜBERALL KEKSE! (…)
Lemonade Land
Die Simulation eines Limonadenstandes gehört zu den ersten Übungen eines angehenden Programmierers. Das Konzept ist einfach: Limonade besteht aus den drei Zutaten Wasser, Zitronen und Zucker. Weil Wasser aus der Leitung kommt, muss der Spieler sich nur noch darum kümmern, Zitronen und Zucker einzukaufen, das Getränk anzurühren und es zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. (…)
Alphalevel: The Fall
„Hello and welcome to consciousness.“
Was bin ich und wen spiele ich da eigentlich? Ich habe mir diese Frage in Spielen selten so oft gestellt, wie in der kurzen Alpha-Version von The Fall. Auf den ersten Blick bin ich eine typische Sidescroller-Figur, die Dinge in ihrer Umgebung untersucht und schießen kann. (…)
Humanoid 47
Es scheint fast, als hätte sich Jo99 vorrangig auf die Konzeption wahnwitzig detaillierter Bilder eingeschossen und eher zufällig für das Medium Spiel als Träger seiner Werke entschieden. Wie auch schon in The Queen of Snakes, dominieren in seinem neuen Point’n’Click-Adventure Humanoid 47 wirre Formen und Farben, hinter denen die interaktive Komponente deutlich zurücktritt. (…)
Retrospektive: Alone in the Dark
Alone in the Dark ist eine Computerspiel-Reihe der französischen Firma Infogrames (heute Atari), die dem Genre der Action-Adventures zugeordnet wird und als Begründer des Untergenres Survival-Horror gilt. Sie handelt vom Privatdetektiv Edward Carnby, der sich auf übernatürliche Fälle spezialisiert hat. (…)
Deeper Sleep
Menschen, die Klarträume haben — also Träume, in denen sie sich bewusst sind, dass sie träumen — kennen das faszinierende Gefühl, auf einmal tun zu können, was sie wollen. Ein Gefühl, dass Menschen in der Realität völlig fremd ist, schließlich ist unser Alltag aus guten Gründen von Regeln und Gesetzen geprägt. (…)
Experimental Game Pack 01: Golden Age: Moths
Manchmal scheint es, als würden Mobiltelefonbesitzer_innen mit dem Kauf eines Smartphones nicht nur einen fixen Geldbetrag, sondern auch ihren freien Willen auf der Ladentheke zurücklassen. Überall sind sie zu sehen: Zombieesk umherschlurfende und apathisch bahnfahrende Menschen, die wie gebannt auf die leuchtenden Anzeigen ihrer Geräte starren und nur auf das nächste Statusupdate warten. (…)
Ludum Dare 27: Dark Interval
“You have 10 seconds to explore and survive the obstacles in each room before the Torment Hunter gets to you.”
Survival Horror hat viele Gesichter: Dunkelheit, Ressourcenknappheit, überraschende Schockmomente. Auf einen einzigen Aspekt des Genres konzentriert sich Alexander Vourtsis‘ Ludum Dare-Beitrag Dark Interval: Zeitdruck. Dem Spieler bleiben lediglich zehn Sekunden, um aus einem Raum zu entkommen. (…)