Autor: Marcus Dittmar

Marcus Dittmar

Gedankenspiele: Über Bethesdas Review-Politik


Dass Doom nicht kacke war, sondern ein ganz schön großer Spaß, ist eine der erfreulicheren Nachrichten, die dieses Spielejahr geschrieben hat. Nach einer eher mäßig begeisternden Multiplayerbeta und dem Verwehren der Vorveröffentlichungsbemusterung für die eifrige Spielepresse, musste man das Schlimmste befürchten, aber dann war alles doch total spitze und niemand wollte so richtig nachtragend sein. (…)

Thumper: Tunnelblick


Wer damals im Deutsch-Leistungskurs Franz Kafkas Die Verwandlung gelesen und dabei gedacht hat, dass sich der Stoff doch prima für ein rauschinduzierendes Rhythmusspiel eignen würde, für den habe ich gute Nachrichten: Thumper ist dieses Spiel.
Zwischen erfolgreicheren Genre-Vertretern, die sich mit ihren Plastikinstrumenten und japanischen Synthesepopsternchen eher fröhlich und bunt präsentieren, wirkt Thumper ungewohnt düster und rumpelig. (…)

Die Superlevel-Sportschau: Spiele, Sätze und Siege

Sport. Jeder hat schon einmal davon gehört, aber ähnlich wie mit Sex kennen sich nur die wenigsten damit aus. In Zeiten von Netflix und „Jochen Schweizer“-Erlebnisgutscheinen hat kaum einer mehr die Zeit und die Muße, sich der Leibesertüchtigung hinzugeben, wie es einst unsere Urgroßväter taten, nachdem sie 18 Stunden am Stück in einem Bergstollen geschuftet haben. (…)

Gedankenspiele: Über Tutorials


Es war immer ein besonderer Moment, wenn ich die dicke Pappschachtel eines neuen Spiels bereits in der Bahn nach Hause öffnete, um mich voller Vorfreude durch die umfangreichen Begleitbücher zu wälzen. In einer Zeit, in der komplexe Rollenspiele wie Baldur’s Gate oder Arcanum ihre Blüte trugen, waren diese wie unersetzliche Fremdenführer für mich, weil sie mir die fantastischen, neuen Welten erklärten, bevor ich sie überhaupt installiert hatte. (…)

The Turing Test: Zwischen Nullen und Einsen

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„Anscheinend möchten Sie einen Brief schreiben.“ Mein Computer gab stets dieselbe Antwort, ganz gleich, welche Frage ich ihm auch stellte. Für das Jahr 2000 sagte der britische Wissenschaftler Alan Turing vor 66 Jahren voraus, dass die Entwicklung von künstlicher Intelligenz soweit fortgeschritten sein werde, dass ihre Antworten von denen eines Menschen praktisch nicht zu unterscheiden seien. (…)

Homebrew auf Sonys Handheld: Livin’ la Vita loca


Kaum ein Stück Spiele-Hardware musste in den vergangenen Jahren soviel Spott und Häme ertragen wie Sonys Playstation Vita. Bisweilen zurecht, da deren stiefmütterliche Behandlung seitens namhafter Entwickler, inklusive Sony selbst, für gähnende Leere auf den luxuriös bepreisten Memory Cards gesorgt hat. Dabei wurde jedoch oftmals übersehen, dass die Indieszene die wurstbrotförmige Handkonsole durchaus in ihr Herz geschlossen hat. (…)

Furi – In der Schlachterei

Direkt ins kalte Wasser geworfen, wird mir innerhalb weniger Minuten klar, dass ich in Furi nur durch häufiges Ertrinken das Schwimmen erlernen kann. Hier gibt es keine ausschweifenden Tutorials, kein Kanonenfutter, nur ausufernde Duelle mit überlegenen Gegnern, die jeden meiner Fehler bestrafen. Ein faszinierender und unerbittlicher Rausch aus Nah- und Fernkampf, Kugelhagel-Momenten und einer unterschwelligen Melancholie, die immer wieder auch die eigene Gnadenlosigkeit infrage stellt. (…)

Brigador: Der Kampf gegen die Stille

Brigador ist das erste Spiel von Hugh Monahan und es wird vermutlich auch sein letztes sein. Nicht etwa, weil ihm die Motivation und die Liebe für die Sache abhanden gekommen wäre und auch nicht, weil ihn das Ergebnis nicht zufrieden stellen würde. Das Spiel, dessen Entstehung ihn fünf Jahre seines Lebens und Unmengen an finanziellen und körperlichen Entbehrungen kostete, ist bei seiner Veröffentlichung im Juni 2016 praktisch unsichtbar. (…)

Trials of the Blood Dragon: Totalschaden

Überraschungen bei Gaming-Großveranstaltungen wie der E3 sind rar geworden und gerade deshalb eine an sich begrüßenswerte Abwechslung im schattigen Reich der enttäuschten Erwartungen. Wenn jedoch ein Branchengigant wie Ubisoft einen Ableger einer etablierten und beliebten Marke ohne Vorankündigung in die gängigen, digitalen Vertriebswege knallt, dann sollten bei jedem die Alarmglocken läuten.

Ein Käfig voller Knarren: Über grenzenloses Gaming

Gaming ohne Grenzen ist ein gewagtes Versprechen, wenn man parallel zwei neue Konsolen-Variationen ankündigt und eine basslastige Stimme das Wort “exclusive” zu jedem gezeigten Spieletrailer durch die Boxen brummt. Microsofts E3-Präsentation, die in ihrem paradoxen Wortlaut wie ein 4k-Remaster von Walter Ulbrichts Mauer-Rede wirkte, steht nicht nur stellvertretend für einen selbstverantworteten Schlingerkurs im Kampf um die Konsumentengunst. (…)

Marcus Dittmar

Marcus ist einfach voll der gute Typ!