Makler sind bekanntermaßen ein besonders geplagter Menschenschlag. Wackelig an der Armutsgrenze entlangbalancierend, blicken sie Tag um Tag in den finsteren Abgrund der drohenden Arbeitslosigkeit. Aus eben diesem Grund rief der Berufsverband BVFI kürzlich zum Streik auf, um Schlimmeres zu verhindern, nämlich einen Gesetzesentwurf, demzufolge künftig nicht mehr nur auf großem Fuße durch’s Leben lustwandelnde Studentierende, sondern die Vermieter_innen das Maklerhonorar zahlen sollen. (…)
Brief und Sigl: Fick dich, Lonely Planet!
Lieber Lonely Planet, ich schreibe aus einem Holzverschlag, in dem eine Scheißkälte herrscht und wünsche dir und deinen “Redakteuren” genau die Krätze an den Hals, die sich allem Anschein nach inzwischen auf meinem Allerwertesten festgesetzt hat. Insekten abenteuerlicher Größe krabbeln auf meiner sauteuren, inzwischen total verdreckten Allzwecktropensportbekleidung herum und das Brüllen der wundersamerweise frostresistenten Zikaden erfüllt die Nacht da draußen, nur unterbrochen von hin und wieder bellendem Maschinengewehrfeuer. (…)
Alien: Isolation – Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß
Es hat lang gedauerte, bis ich über Alien: Isolation schreiben konnte. Eine Stunde lang habe ich es gespielt und dann mehrere Wochen lang Ausreden gesucht, mich ihm nicht weiter zu widmen. Das liegt nicht daran, dass Creative Assembly ein schlechtes Spiel programmiert hätten. Ich hab einfach nur Angst. Bei meiner ersten Stunde Alien: Isolation bekam ich HR Gigers berühmte Kreatur, den Xenomorph, nicht ein einziges Mal zu Gesicht. (…)
Sunset Overdrive: Der Boden ist Lava!
Es gibt mittlerweile Spiele, die sind von vorne bis hinten nach allen Regeln der Marketingkunst durchkalkuliert. Grafikstil, Sound, Mechaniken, Belohnungssysteme und Hintergrundgeschichte werden zu einem Konsensmonolithen zusammengepresst, der nach dem kurzfristigen Stillen des kreierten Hype-Hungers nur Leere im Magen zurücklässt. Dass nun ausgerechnet Microsofts neuestes Exklusivzugpferd, das von Insomniac Games entwickelte Sunset Overdrive, anarchisch mit den Blaupausen für großbudgetierte Blockbuster bricht, kann durchaus als erste positive Überraschung gewertet werden. (…)
Poltergeist: A Pixelated Horror – Dieses Haus ist nicht gereinigt
Henry B. Knight war ein wohlhabender Mann, doch der Tod seiner Frau veränderte ihn. Er verließ sein Herrenhaus nur noch selten und war besessen von der Vorstellung, dass niemand außer ihm über seine hart erarbeitete Villa walten wird. Selbst sein Tod konnte ihn nicht davon abbringen. So schien sein Geist noch immer im Gebäude zu weilen und Neuankömmlinge mit aller Kraft zu vertreiben, wie die Mieter munkelten. (…)
Looten und Leveln: In Real Life
Im Grunde ist In Real Life ja eine arg überstrapazierte Phrase: Durch die immer größere Präsenz diverser handlicher Geräte in unserem Alltag, die weltweite Vernetzung mit Gleichgesinnten und nicht zuletzt die rege Nutzung von Onlinespielen, ist eine klare Trennung zwischen dem virtuellen und dem “tatsächlichen” Alltag mittlerweile vielfach nicht mehr möglich. (…)
Lords of the Fallen: Seelenverwandt
Heino Ferch ist kein schlechter Schauspieler. Er macht seine Sache sehr ordentlich, doch gehört er auch der Generation deutscher Schauspielerinnen und Schauspieler an, die sich Ende der 90er mit den Weltstars aus Hollywood messen sollten, aber nie einen vergleichbaren Glanz ausstrahlen konnten. Aufgrund der äußeren Ähnlichkeit watschte man Ferch deshalb gerne als den „deutschen Bruce Willis“ ab. (…)
Stomp It Up: Let the beat control your body
The booming system which plays in places
Move your system, change these spaces
When I’m on the mic you can’t refuse
No I didn’t stomp it up, I came to amuse
Techno making; no mistakin’; never faking
Always breaking it down, Ha to a party
Now let my beat control your body! (…)
Deep Dungeons of Doom: Just Another Pixelkerker
Spiele mit Pixelgrafik und “Dungeon” im Namen gibt es so viele, wie Skelette in einem Kerker. Wenn ein Weiteres daherkommt, muss es also schon etwas Überzeugungsarbeit leisten. Dabei ist Deep Dungeons of Doom gar nicht neu, sondern bereits 2013 in diversen AppStores erschienen. Nun wurde es auch für den PC portiert und auf Steam veröffentlicht. (…)
Benutze Lucasfilm mit GOG.com
Devil's Dare: Beat me up, Scotty
Beat ’em ups haben etwas von Grund auf Ehrliches. Sie spielen nicht mit den Gefühlen der Menschen vor dem Bildschirm, indem sie ihnen eine langwierige Geschichte präsentieren, die sie dann am Ende selbst nicht aufzulösen wissen. Sie verlangen keine Einarbeitung in komplexe Regelwerke, sondern belohnen Können und Geschick. Sie sagen von Anfang an, was sie wollen und bleiben dann auch dabei. (…)
Was auf den Tisch kommt, wird gegessen: Breakfast at Cemetery
Rob Rhineheart hatte es satt, zu essen. Die Nahrungsaufnahme kostet Zeit, die Zubereitung von Mahlzeiten noch mehr. Daher erfand er Soylent — ein Pulvergemisch, das dem Körper alle wichtigen Nährstoffe zuführt, die er braucht und dass das kultivierte Essen im herkömmlichen Sinne abschaffen soll. Leider hat Rhineheart vergessen, dass Essen auch etwas mit Genuss zu tun hat. (…)
Indie Fresse #042 – Nice TRI, Cameron Kunzelman!
“So what’s the problem, Sammy-o? Is it just Mum, or is it something else? Maybe… school – are you being bullied? Or is it something worse? Can you give me any clues at all?” (Daniel)
Als ich mich entschloss, dem Internet™ und allen seinen Garstig- und Gefälligkeiten für gut zwei Wochen den Rücken zu kehren, hatte ich darauf spekuliert, dass sich #GamerGate bei meiner Rückkehr erledigt hat. (…)
Dogforce: Seasons – 45 Sekunden Gassi gehen
Hunde haben ein schlichtes Gemüt. Sie wollen draußen herumlaufen, Tauben verjagen, an Laternen pinkeln und geworfenen Gegenständen hinterherrennen. Egal, was sie machen – sie halten es immer für die bestmögliche Beschäftigung, die es in diesem Moment gibt. Pure Lebensfreude. Mit Dogforce: Seasons liefert Entwickler Michael Cook nun einen Hundesimulator in Pixeloptik, der den Spieler 45 Sekunden lang in das Fell eines Vierbeiners steckt, der gerade den Spaß seines Lebens hat. (…)
Door Kickers: „Achtung, Polizei!“
Dem Staat stehe ich bei der Ausübung des Gewaltmonopols eher skeptisch gegenüber. Dennoch habe ich eine gewisse Schwäche für Taktikshooter, die ausgerechnet dieses Narrativ weiterspinnen: good guys gegen bad guys, schwer bewaffnete Krieger für Recht und Ordnung gegen die anonymen Horden des Terrors. Genau dieses Thema greift Door Kickers auf. Mit einem Spezialeinheiten-Team gilt es, diverse Missionen zu bestehen: Geiseln retten, Bomben entschärfen, Terroristen ausschalten. (…)