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The Stanley Parable

Bei Superlevel sprechen wir unsere Leserschaft nicht direkt an. Es gibt bei jedem Medium Regeln, die festlegen, ob Leser, Hörer oder Zuschauer geduzt, gesiezt oder geihrzt werden. Bei Superlevel passiert nichts davon. Aus gutem Grund, denn das Ansprechen des Lesers ist ein zutiefst bürokratischer Akt. Schreiben über Spiele wird so zur Kaufberatung mit Konjunktiven. (…)

Hertz an Hertz: Videospiele und die Liebe

Die Liebe ist ein seltsames Spiel, sang einst Connie Francis voller Inbrunst, noch bevor Atari mit Pong das einläutete, was wir heute unter dem Begriff Videospiel verstehen. Knapp 50 Jahre später decken Videospiele nahezu alle denkbaren und undenkbaren Themenbereiche unseres Lebens ab, bisweilen auch die Liebe. Doch wo sie in sämtlichen anderen Unterhaltungsmedien praktisch das alles dominierende Überthema darstellt, ist die Liebe in Spielen oft nur eine Randnotiz, eine vorgeschobene Pseudomotivation, um das eigentliche Gameplay voranzutreiben. (…)

Lemonade Land

Die Simulation eines Limonadenstandes gehört zu den ersten Übungen eines angehenden Programmierers. Das Konzept ist einfach: Limonade besteht aus den drei Zutaten Wasser, Zitronen und Zucker. Weil Wasser aus der Leitung kommt, muss der Spieler sich nur noch darum kümmern, Zitronen und Zucker einzukaufen, das Getränk anzurühren und es zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. (…)

I Am Level

Nichts an I Am Level verführt mich dazu, mir in diesem Moment irgendeine schöne Einleitung auszudenken. Kein Wunder: Der Entwickler selbst weist mich in den ersten Sekunden des Spiels darauf hin, dass er zwar wisse, dass es inzwischen viele Spiele gibt, die Geschichten mit Tiefgang und lehrreiche Anekdoten über uns selbst enthalten, dass I Am Level aber keines dieser Spiele sei. (…)

Open Worlds oder: die Treppe am Ende des Ozeans

Einen der beeindruckendsten und gleichzeitig einschüchternsten Momente meiner Videospielerfahrung erlebte ich vor einigen Jahren, als ich aus einem unterirdischen Bunker steigend zum ersten Mal in die strahlende Sonne und in die noch verstrahltere Ödnis des atomar verseuchten Washington D.C. blickte. Aus der Isolation heraus in die riesige Welt, ohne einen blassen Schimmer, wohin ich zuerst gehen sollte. (…)

Gangster’s Paradise: Die kulturelle Bedeutung von Grand Theft Auto

Da ist es wieder, das neue beste Videospiel aller Zeiten. Ein neuer Benchmark für das aufstrebende Medium ist entbunden worden, es war beileibe keine schwere Geburt. Grand Theft Auto V machte schon 800 Millionen Dollar Umsatz, bevor überhaupt die Nabelschnur durchtrennt wurde und markiert somit einen neuen Höhepunkt in einer mit Höhepunkten nicht geizenden Spielereihe. (…)

Amnesia: A Machine for Pigs

“In Manufaktur und Handwerk bedient sich der Arbeiter des Werkzeugs, in der Fabrik dient er der Maschine.” (Karl Marx)

Die klügste Designentscheidung hinter Penumbra und Amnesia: The Dark Descent war es, dem Spieler das Licht zu nehmen. Während sich das Horrorgenre zumeist darauf konzentriert, den Vorrat an Waffen, Heilmitteln und Inventarplatz zu beschränken, um ein Gefühl von Furcht und Unterlegenheit zu konstruieren, machte Frictional Games das Lampenöl zur knappen Ressource. (…)

Papers, Please

In einem anderen, gerechten Universum wäre Papers, Please nicht einfach nur eines dieser kurzzeitig gehypten Indie-Spiele über Bürokratiekritik, humane Stempelmaschinen und tragische Migrationsschicksale. In einem anderen, gerechten Universum wäre Papers, Please der Meilenstein unserer digitalen Spielekultur. Unser aller Horizont wäre erweitert. Unser aller Reflexionsvermögen wäre gestärkt. Unser aller Herz wäre reiner. (…)

Ludum Dare 27: MadMarkt

“Sounds of the trolley is absolutly real! They were sampled at the local supermarket. That’s how our trolleys sound!”

Stellt euch einmal vor, die GTA-Serie hätte sich statt fiktionaler Städte Supermärkte zu eigen gemacht. Ja, womöglich sähe der erste Teil dann wie MadMarkt aus. Dort müsst ihr nämlich binnen 10 Sekunden Einkäufe erledigen und dabei im wahrsten Sinne über Leichen gehen. (…)

Alphalevel: Wings of Saint Nazaire

Seien wir ganz ehrlich: Weltraum-Ballerspiele waren Mist. So schön die Erinnerungen an “Elite”, “Privateer”, “X-Wing” und “Wing Commander” auch sein mögen, aber die Kamera in einem schwarzen Raum auf blinkende Punkte auszurichten — das war kein besonders intelligentes Spielprinzip. Auch das Drumherum an Filmreferenzen, Wirtschaftssimulationen und schlechten Schauspielern vor schlechten Digitalkulissen kann schwerlich darüber hinwegtäuschen, dass das Genre zu Recht in Vergessenheit geraten ist. (…)

Moralverkehr: Lupa & Gulag Paradise

Die Simulation ist vielleicht der interessanteste Aspekt von Videospielen. Hier wird erfahrbar, was sonst nur in aufwändigen Plan- und Rollenspielen möglich ist – oder wenn man neben dem Studium zufällig als Weltherrscher jobbt: Wie verhält man sich, wenn man einen Staat leiten soll? Wie wichtig sind Umwelt- und Klimaschutz, wenn man mit einer Dürre zu kämpfen hat? (…)

Kickstarter Fundgrube: Massive Chalice, Unrest, Nelly Cootalot, Armikrog

Diese Woche habe ich wieder die übliche bunte Tüte, mit sowohl bekannten Namen als auch völligen Neueinsteigern in die Kickstarterwelt. Hier gibt es nicht nur Projekte, die vielleicht interessante Spiele ergeben werden, sondern auch die, die Fragen und Diskussionen über die Regeln und Praxis von Crowdfunding aufwerfen. In welchen Situationen ist Crowdfunding die angebrachte Methode, Investition in ein Projekt zu ergattern? (…)

Kickstarter Fundgrube: Darkwood, Target Earth, Stonehearth, Stomping Land, Ray's the Dead

Diese Woche habe ich wieder eine kleine Sammlung an Projekten von eher unbekannten und neuen Entwicklern. Nostalgie ist natürlich wieder mit dabei, und die Kombination alter Spielmechaniken mit neueren Trends sowie die Rückbesinnung auf alte Schwierigkeitsgrade und oft übergangene Genres und Stile ist nachwievor hoch im Kurs. Was auch vielen nicht alt zu werden scheint sind Zombies, obwohl sich zeigt, dass das Survival-Genre mit anderen Feinden und neuen Ideen erfolgreich sein kann. (…)