Nichts ist unpersönlicher als eine Selbstschussanlage. Einem Mörder kann das Opfer in vielen Fällen zumindest noch ins Gesicht sehen, selbst Massenvernichtungswaffen werden noch von Menschen ausgelöst. Selbstschussanlagen werden dagegen einmal programmiert und verrichten dann seelenlos ihr tödliches Tagwerk. Sie sind der Anfang vom Ende, der Beginn der Roboter-Apokalypse. Aber es gibt Mittel und Wege, ihre eigenen Projektile gegen sie selbst zu wenden – zumindest in Fathom, Joe Williamsons Beitrag zu Ludum Dare 32. (…)
Ludum Dare 32: Grow My Thing
Während sich meine Filterblase weiter streitet, ob Hideo Kojima oder Clickbaits das größere Übel sind, betreibe ich hier lieber knallharten Spielejournalismus. Apropos Härte: Damit kann der Penis im experimentellen Shooter Grow My Thing nicht dienen. Zum Glück, schließlich lässt sich das Glied im schlaffen Zustand durch rasche Richtungswechsel viel effektiver als unkonventionelle Waffe einsetzen. (…)
Ludum Dare 32: Nimble Forge
“The enemies have arrived! They are gonna attack the village!”
Die Mechanik des Craftings in Spielen ist nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit Minecraft sollte wirklich jedem klar sein, dass man aus Holz Holzbretter, aus Holzbrettern Stöcke und aus Stöcken und Kohle Fackeln baut. Waffen, Rüstungen, Tränke – der Abenteurer von Welt sammelt Zutaten, erlernt Handwerke und baut und braut was das Zeug hält. (…)
Ludum Dare 32: Corporate Strikebreaker
Dass Teile der arbeitenden Bevölkerung ihr im Grundgesetz verankertes Streikrecht wahrnehmen, ist für viele Menschen in Deutschland nur so lange okay, wie sie selbst davon nicht betroffen sind. Streiken etwa die Mitarbeiter eines Automobilherstellers, ist das kein Problem – zu echten Engpässen auf dem Markt kommt es deswegen nicht. Die Solidarität hört für viele dann auf, wenn plötzlich das dringend benötigte Amazon-Paket nicht rechtzeitig ankommt oder der öffentliche Nah- und Fernverkehr bestreikt wird. (…)
Forever: “Null Eins an die 17, bitte, Null Eins an die 17!”
Arbeits-Simulationen erfreuen sich großer Beliebtheit. Sei es nun das Bestellen eines Ackers mit Gerätschaften aus der Landwirtschaft, die Personenbeförderung mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Ausweiskontrolle an der Grenze eines totalitären Staats: Viele Menschen mögen es, in ihrer Freizeit auf virtueller Ebene Berufen nachzugehen, für die sie sich auf realer Ebene nach Freizeit sehnen würden. (…)
Drip. Drip. Drip
Manchmal reicht schon ein einziges Geräusch, um mich in den Wahnsinn zu treiben. (…)
Agar.io: Fressen und gefressen werden
Ludum Dare 32: South
Die Menschheit hat wirklich schon viel über den Krieg geschrieben. In all diesen Wirren aus Betroffenheit und falsch verstandenem Pazifismus fehlt stets eine entscheidende Erkenntnis: Wir können Krieg überhaupt nicht begreifen. Wir, das sind die europäischen Nachgeborenen, die in ihrem Leben noch nie erleben mussten, wie Massen von Menschen aufeinander schossen, Bomben warfen und Monstrositäten aus Stahl konstruierten, um damit noch größer, besser und lauter aufeinander zu schießen. (…)
Life Is Short: Das Leben im Schnelldurchlauf
“From your first words to your last, it all goes too fast.”
Eine meiner ältesten Erinnerungen liegt schätzungweise 36 Jahre zurück, ich war also 3 Jahre alt. Mein Vater fuhr seinen Wagen, einen silbernen BMW, aus der Garage, stieg dann jedoch wieder aus und ging ins Haus, während der Motor weiterlief. (…)
Ludum Dare 32: Bloodshot
Blutspenden ist eine heikle Angelegenheit. In Deutschland beispielsweise dürfen Freiwillige nicht zum Aderlass antreten, wenn sie sich innerhalb der vergangenen vier Monate Tattoos oder Piercings haben machen lassen, wenn sie innerhalb des vergangenen halben Jahres in den Tropen waren oder wenn sie promiskuitiv leben – wobei die Grenzen zwischen Promiskuität und wahrer Liebe in zahlreichen Fällen innerhalb kurzer Zeit bekanntlich fließend ausfallen. (…)
Re: Jostle Parent
Hey Freunde,
es gibt mal wieder was Neues von Pippin Barr. Crazy Eltern-Simulator oder so. Mag das jemand übernehmen? (…)
Gazmo IV Classique: Pong Extravaganza!
Ich gehe davon aus, dass es Videospiele auch noch geben wird, wenn ich längst das Zeitliche gesegnet habe. Das stimmt mich traurig, denn unter Umständen werde ich viele Zelda-, Halo- und Assassin’s-Creed-Teile gar nicht mehr erleben. Gleichzeitig habe ich auch den Anfang der Videospiele nicht erlebt – meine diesbezügliche Karriere begann erst mit dem Game Boy. (…)
Das Opfer ist niemals der Täter: Freshman Year
“Du kannst etwas dafür tun, du kannst etwas dagegen tun”, so lautete der Claim in einem Werbespot der ungarischen Polizei, der im November des vergangenen Jahres auch in die deutschen Schlagzeilen geriet. Darin zu sehen waren drei junge Frauen, die sich auf eine Party vorbereiten – vortrinken, knappe Kleider und High-Heels anziehen – und sich lasziv vor der Kamera inszenieren. (…)
Random Encounters: reProgram
Schmerzverzerrte Gesichter, von groben Händen brutal zusammengedrückte Kehlen, Tränen, Peitschen, mit Blutergüssen übersäte Oberschenkel: Wenn von BDSM die Rede ist, sind dies oft die Bilder, mit denen jene Aussagen bewusst oder unwillkürlich verknüpft werden. Nicht zuletzt die nachttischkompatible Missbrauchsfantasie Fifty Shades of Grey streute ohnehin weit verbreitete Missverständnisse noch weiter und zeichnete ein verzerrtes Bild von einer Praxis, die in Wirklichkeit hoch komplex ist – und heilsam sein kann. (…)
A Tough Sell: Stirb, Schneewittchen!
Textadventures scheinen aus heutiger Sicht archaisch und eingeschränkt, nicht mehr als ein Blick in die Vergangenheit des Mediums Videospiel. Und doch strahlen sie immer noch eine Faszination aus, die grafischere Spiele nicht erreichen können. Leigh Alexander beschreibt es in ihrem Buch “Breathing Machine” als ein Versprechen unendlicher Möglichkeiten – Möglichkeiten, die offen stehen, wenn denn nur die richtigen Worte in den Sinn kommen würden. (…)