Als Resident Evil 1996 für die PlayStation erschien, veränderte es Videospiele nachhaltig. Als es sechs Jahre später mit überarbeiteter Grafik auf dem GameCube veröffentlicht wurde, erinnerte es noch einmal an seine Brillianz. Aber was kann über Resident Evil noch gesagt werden, das nicht schon längst gesagt wurde? Welchen Platz hat es im tagesaktuellen Review-Terminkalender einer Games-Redaktion? (…)
ULTRAWORLD: Lieber woanders
Vergleiche sind nie fair und meistens falsch. Wenn ich Ultraworld mit Proteus und Road to Ruin vergleiche, wirkt das erst mal wie ein sehr einfacher Vergleich. Alle drei teilen spielerische und visuelle Ideen. In starken Kontrasten und grellen Farben stellen sie eine surreal verzerrte Version der Welt dar, die aber wiedererkennbare Referenzen zu tatsächlicher Architektur und Umwelt bietet. (…)
Kim Jong Golf: Es lebe der geliebte Führer!
Nordkorea wird nun in dritter Generation von einem komischen Kerl regiert, der sich vor allem selbst herausragend findet. Kim Jong Un mag amerikanische Filme, Western, ich nehme an auch Pornos. Kim Jong Un hat eine unstillbare Freude daran, koreanische Schulmädchen zu monumentalen Stadion-Koreographien zu indoktrinieren, er empfindet faschistoide Ästhetik als Kunst und hält sich auch noch selbst für den Künstler. (…)
80 Days: Ein Reisebericht
In 80 Tagen sah und erlebte ich mehr als andere in ihrem gesamten Leben. So küsste ich den Tod in New Orleans. Jesse James verpasste ich eine schallende Ohrfeige. Auf einem Inzest-Schiff war ich Passagier. Die Trauer der Menschen in Paris werde ich nie vergessen. Ein pures Licht verschlang mich in einer Pyramide. (…)
Auszug aus “Drachenväter: Die Interviews” – Richard Garriott de Cayeux
Im November 2013 veröffentlichten wir ein (Choose-your-own-)Interview mit den beiden Drachenväter-Initiatoren Thomas Hillenbrand und Konrad Lischka. Ein Jahr später erschien mit “Drachenväter: Die Interviews” der Begleitband zum Buch, der auf gut 160 Seiten eine Sammlung sämtlicher Gesprächstranskripte bereithält. Heute präsentieren wir eine gekürzte Fassung des Interviews mit dem berühmten Rollenspiel-Entwickler Richard Garriott de Cayeux, auch bekannt als Lord British. (…)
Indie Fresse #044: Major Bueno on Tour
“Whatever can blow man up, can blow society up. The history of the world is the history of those who had courage to embrace that truth.” (Andrew Understaff)
Major Bueno war für mich lange Zeit vor allem ein pastellfarbener Anzug, der in den Katakomben das A-Maze-Festivals immer mal wieder aufblitzte, den ich aber nie zu fassen bekam. (…)
Deskjob: *klick*
“Are you sure? IS THAT REALLY YOUR CHOICE?”
Manchmal können sich 5 Minuten wie 8 Stunden anfühlen. Und manchmal fühlen sich 8 Stunden wie 5 Minuten an. Auf monotone Büro-Jobs trifft paradoxerweise meistens beides gleichzeitig zu. Wusstet ihr, dass es mit dem Begriff “Boreout” eine Diagnose für langweilige Jobs gibt? (…)
it’s a(door)able
Walker/Molyneux: Peter und der Wolf
Als US-Präsident Barack Obama in dieser Woche vergeblich versuchte, einen zu groß geratenen Keks in ein Glas Milch zu tunken, spielte er damit auf ein Meme an, das aus einer immer mehr ins Absurde abdriftenden Schuldzuschieberei gegen seine Person resultierte. Neben der berechtigten Kritik an nicht gehaltenen Wahlversprechen, sollte das Staatsoberhaupt plötzlich auch verantwortlich dafür sein, dass das Lieblingsbier im Supermarkt vergriffen war oder die eigene Ehe in Scherben lag. (…)
Kentucky Fried Zero: Act 3
Dies ist der dritte Teil unserer Analysereihe zu Kentucky Route Zero.
Deutsche Versionen: Teil 1, Teil 2, Teil 3
English versions: part 1, part 2, part 3
Verspätung, verschleppte Projekte und die faustischen Händel, die man eingeht, um doch nicht aufgeben zu müssen… wie in den vorangegangen Teilen, werfen wir wieder einen Blick auf die Hintergründe und Inspirationen von Cardboard Computers surrealistischem Adventure. (…)
Awkward Ellie: Teeparty-Simulator 2015
“Put a Playstation Move controller on your nose and use your elephant trunk to drink tea and eat cake like any nice guest would do.”
Ich finde es ja immer kritisch, Spiele zu empfehlen, die man so gar nicht antesten konnte, aber in diesem Fall kann ich die Empfehlung wohl guten Gewissens blind aussprechen. (…)
Höme Improvisåtion: Ikea-Nestbautrieb
Das Jahr 1958: Die Welt erlebt die erste Rezession der Nachkriegszeit. Die USA positionieren ihren ersten Satelliten im All. Auf Kuba wird der Diktator Fulgencio Batista durch die Widerstandsbewegung unter Fidel Castro gestürzt. Papst Pius XII. erklärte die heilige Klara von Assisi zur Schutzpatronin des Fernsehens. Und in der schwedischen Kleinstadt Älmhult wird das erste Ikea-Möbelhaus gegründet. (…)
Phonopath: Lost and Sound
Leichte Zugänglichkeit ist bei Videospielen eine Tugend. Wie anspruchsvoll und komplex ein Spiel auch sein mag, der Einstieg sollte für alle zu meistern sein, die Lernkurve möglichst gleichmäßig steigen. Phonopath ist von diesem Ideal weiter entfernt als jedes andere Spiel, das ich kenne – und trotzdem ist es außerordentlich bemerkenswert: Phonopath ist ein Special-Interest-Titel, der sich hauptsächlich an Audiophile und SoundbastlerInnen wendet. (…)
PLANETER: Space Jumper
Als Kind habe ich mich oftmals gefragt, warum man nicht einfach von der Erde auf den Mond springen kann. Anlauf nehmen, springen, durch den Weltraum schweben und heil in das Gravitationsfeld des Mondes eintreten. Inzwischen ist mir leider bekannt, dass dieses Vorhaben nebst diversen anderen Hindernissen auch an Fluchtgeschwindigkeit scheitert. Dass ich mich so nie auf 11,2 km/s beschleunigen konnte, um überhaupt den Fängen der Erde zu entkommen, ist weniger überraschend. (…)
Apotheon: Der gute Ton
Kratos‘ Rachefeldzüge durch den Olymp waren in erster Linie blutig, doch hinterließ er auch ein Ausmaß an Sachbeschädigung, das beim Anblick des jüngst erschienenen 2D-Action-Adventures Apotheon die wahre Tragödie seiner Taten darstellt. Wenn auf all den zerschmetterten Amphoren des von ihm durchstreiften Keramik-Outlets der altgriechischen Mythologie solch feinziselierte Pinselstriche Verwendung fanden, wie bei der grafischen Gestaltung dieses bildhübschen Titels, mag man sich den Verlust für die Kunstnachwelt gar nicht ausmalen. (…)