Archiv: #Spiele

Spiele

After The Credits: Late life depression

Nur wenige Spieler dürften im Jahr 1988, als die NES-Portierung von Contra erschien, auch das Ende des Spiels erlebt haben. Trotz Konami-Code war der Sidescroller noch sagenhaft schwer. Und diejenigen, die tatsächlich die Credits über den Bildschirm laufen sahen, haben sich wahrscheinlich auch nicht gefragt, wie es danach weiter geht. Trotzdem wird diese Frage jetzt beantwortet: mit After The Credits, dem Beitrag von Acid Wizard Studio zum Global Game Jam 2015. (…)

Disorder: Trauerarbeit

Etwa 5% aller in Deutschland lebenden Menschen haben eine Depression. Je nach Studie kann diese Zahl etwas variieren. Einschließlich undiagnostizierten Dunkelziffern, Menschen mit depressiven Phasen oder verschleiernden Begriffen wie “Burnout” dürfte die reale Zahl höher ausfallen. Und obwohl allein in Deutschland Millionen Menschen betroffen sind, öffnet sich der gesellschaftliche Diskurs nur langsam für das Thema, das für viele immer noch ein Tabu ist. (…)

Gute Zeitreisen, Schlechte Zeitreisen: Life is Strange – Episode 1

Mobbing, Sexting, Zeitreisen – willkommen im Küstenörtchen Arcadia Bay. Die 18-jährige Maxine “Max” Caulfield verlässt ihr wohlbehütetes Elternhaus in Seattle, um sich in ihrem einstigen Heimatort, den sie und ihre Familie vor fünf Jahren verließen, an der Blackwell Academy dem Fotografie-Studium zu widmen. Müsste ich Max in drei Worten beschreiben, würde ich sie als introvertiert, sensibel und talentiert bezeichen. (…)

Curtain: Emotionaler Missbrauch in Neonfarben

Emotionaler Missbrauch ist bedeutend schwerer zu identifizieren und zu erfassen als körperlicher, denn er findet auf einer zwischenmenschlichen Gefühlsebene statt. Gespräche zwischen zwei Menschen, die nach außen hin völlig normal wirken, können auf einer persönlichen Ebene verletzend sein. Emotionalen Missbrauch gibt es in Form von Mobbing am Arbeitsplatz, es gibt ihn im Freundeskreis, zwischen Eltern und ihren Kindern und es gibt ihn in Beziehungen. (…)

Random Encounters – Gat Life: Boyfriend Bar

Es ist beileibe kein Geheimnis, dass unser Medium auf dem wackeligen Fundament eigenwilliger Moralvorstellungen zu einem riesigen Industriekomplex herangewachsen ist. Allerorten dröhnt es aus den Lautsprechern der Heimkinos: Das Gepolter und Geratter, begleitet von Schmerzens- und Todesschreien. Gewalt hat sich als zentrale Spielmechanik etabliert, mal abstrakt und mal mit fast fotorealistischer Detailtreue. (…)

Kämpferische Kugeln: Rollers of the Realm

Es begab sich um das Jahr 1989, als im fernen Japan ein Spiel mit dem klangvollen Namen Pinball Quest für das NES erschien. Die Entwickler wagten damit etwas bis dato noch nicht Dagewesenes: Sie kombinierten Rollenspiel mit virtuellem Pinball, ließen den Spieler in einem Fantasy-Setting eine Kugel kontrollieren, mit der Gegner ausgeschaltet und kleine Rätsel gelöst werden konnten. (…)

Heiltrankmixer-Simulator 2015: Cureator

In allerhand Videospielen funktioniert das Kurieren menschlicher Krankheiten und Verletzungen sehr einfach: Für jedes Gebrechen gibt es einen passenden Trank. Der rote füllt meistens die Lebensenergie wieder auf, der blaue die Manapunkte. Andere Farben beseitigen Zustände wie Vergiftung, Taubheit, Blindheit, Wahnsinn oder Versteinerung. Die passenden Tränke liegen in der Gegend herum – hinter Büschen, unter Steinen, in herrenlosen Truhen. (…)

Tales from the Borderlands: Welcome (back) to Pandora (again)

Als der erste Teil von Borderlands erschien, prahlte Entwickler Gearbox vollmundig damit, dass das Spiel über 17.750.000 verschiedene Waffen bereit hält. Kein Wunder: Die Kanonen werden prozedural generiert, der Schwerpunkt des Spiels liegt nicht zuletzt im Looten und Leveln, dem Auffinden immer neuer Gegenstände und dem ständigen Verbessern des eigenen Charakters. (…)

Reiner Zufall: Infini-Quest

Ich erkläre meine Aufgabe einem wütenden Helden. Währenddessen finde ich etwas: einen Ziegelstein. Den Ziegelstein verwende ich gleich, um auf einen verdächtigen Strauß einzuschlagen. Obwohl ich mir Mühe gebe, verletze ich mich dabei. Besser läuft da schon die Attacke mit der Armbrust auf den aggressiven Fasan. Bei seinem Ableben spendiert mir dieser immerhin eine Violine. (…)

Bange Gewissheit: I’m Positive

Würde mich jemand fragen, ob ich HIV-positiv bin, könnte ich diese Frage nur unzureichend beantworten. Denn ich weiß es schlichtweg nicht. Wie viele andere Menschen auch, habe ich einen Test zwar mehrfach in Erwägung gezogen, aber nie durchführen lassen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Unwissenheit, Lethargie, Angst. Oder vielmehr waren sie es, denn ich wurde umgestimmt – von einem Spiel. (…)

Dog Sled Saga: Hundeschlitten-Simulator 2015

Videospiele behandeln verschiedendste Themen. Ich kann beispielsweise mit Spielzeugautos über den Küchentisch fahren oder mit Schmackes Ärsch versohlen. Und trotz all dieser absurd banalen Szenarien gibt es immer noch Spiele, die es schaffen, ungewöhnlich zu wirken. Zum Beispiel ein Hundeschlitten-Renn-Manager wie Dog Sled Saga. Es scheint für die Nischensportart sogar ein Publikum zu geben: Dog Sled Saga wurde bei Kickstarter mit immerhin 14.000 USD (und damit über dem Doppelten der angepeilten Summe) finanziert – und ist nun bei Steams Early Access erschienen. (…)

Mit Schwung gegen die Kollisionsabfrage: The Sun and Moon

Wenn in der Geometrie zwei Objekte miteinander kollidieren und dies durch eine rechnerische Methode erkannt wird, heißt diese Methode Kollisionsabfrage. In Computerspielen ist sie von unschätzbarem Wert, damit Figuren nicht durch Wände laufen oder Böden fallen und Projektile auch ihr Ziel treffen. Gerade in älteren Spielen war die Kollisionsabfrage oft ein großes Manko von Spielen. (…)

Sunburn: Der Sonne entgegen

Ikarus flog hoch hinaus, aber letztendlich zu nah an die Sonne. Würde die Geschichte heute erzählt werden, wäre Ikarus vermutlich ein Astronaut. (Icarus II war übrigens auch der Name des Raumschiffs in Danny Boyles Film Sunshine, dessen Suizidmission direkt in die Sonne führte.) In Sunburn wird das nicht weiter benannte Raumschiff im Intro zerstört und die Besatzung in den Weltraum verstreut. (…)