Thimbleweed Park: Benutze Anspielung mit Überschrift
Als Maniac Mansion 1987 erschien und kurz darauf als Raubkopie im Diskettenlaufwerk meines besten Freundes landete, geriet meine dreizehnjährige Welt aus den Fugen. Ich war zu dem Zeitpunkt zwar schon einige fantastische Spiele gewohnt, doch was uns da aus dem kleinen Fernseher anstrahlte, brannte sich als prägendes Erlebnis in mein Videospielgedächtnis ein. (…)
The Great Whale Road: Dänen lügen nicht
Besondere Titel, besondere Mittel: Die charmante Wikinger-Simulation gibt derart gekonnt mit seiner historischen Genauigkeit an, dass es unmöglich ist, nicht mitziehen zu wollen. Zum Glück habe ich Geschichte studiert und das Internet die nötigen Wissenslücken aufgefüllt – denn mit Prosa kommt man The Great Whale Road nicht vernünftig bei.(…)
The Curious Expedition: Reise in den Wahnsinn
Als Kind war ich unheimlich großer Fan von Indiana Jones. Ich hätte alles dafür gegeben, mich gemeinsam mit Indy durch dichte Dschungel zu kämpfen, in einer Lore vor Bösewichten zu fliehen oder verloren geglaubte Schätze zu entdecken. Für mich klang das alles wie eine Attraktion im Disneyland und nicht nach unangenehmen Strapazen am Rande des Aushaltbaren – von den psychologischen Folgen zahlreicher Nahtoderfahrungen keine Spur. (…)
Rain World: Nach mir die Sintflut
Ist es eine Katze? Ist es eine Schnecke? Ja! Der zweidimensionale Survival-Platformer Rain World hat mein zweitliebstes Videospiel-Genexperiment aller Zeiten zur Spielfigur, nur knapp geschlagen von dem aus Fleischresten zusammengekneteten Super Mario aus Spore. Ich war tatsächlich vom ersten Moment an hin und weg, als ich die Screenshots sah, doch das Leben als Katzenschnecke ist entgegen der süßen Bilder kein Zuckerschlecken. (…)
Diaries of a Spaceport Janitor: Psychedelische Sozialkritik
Dass auch im Weltraum jemand sauber machen muss, ist eigentlich schon seit Space Quest oder spätestens seit dem Indiespiel Viscera Cleanup Detail von 2014 bekannt. Wie gut extraterrestrische Putzkräfte von ihrer Arbeit leben können, thematisierten diese Spiele allerdings nicht. Anders Diaries of a Spaceport Janitor: Hier geht es weniger um das Saubermachen selbst, als vielmehr darum, wie sich der Alltag einer prekär beschäftigten Arbeitskraft anfühlt. (…)
Jazzension – Folge 8: Old Time Hockey
Viele haben sich sicher schon gefragt, wann es endlich eine weitere Folge des Superlevel-Kultformats Jazzension geben wird.
Zumindest habe ich mir das in den letzten Tagen eingeredet, um mich für einen weiteren Anlauf zu motivieren, die Spitze der internationalen Podcast-Charts zu erklimmen. Helfen soll mir dabei dieses Mal das Arcade-Eishockeyspiel Old Time Hockey, das mit seiner 70er-Jahre-Amateurligaästhetik in meinen Augen ein ähnliches Publikum ansprechen dürfte, wie meine mit uralter Jazzmusik unterlegten Videospielrezensionen. (…)
Shut Up & Slam Jam Karate Basketball: Durch die Reuse gezimmert
Sportspiele sind längst mehr Rollenspiel und Simulation als das, was ihre pixeligen, unrealistischen und enorm zugänglichen Vorfahren vor Urzeiten ausgemacht hatte: ungefilterter, kurzweiliger Spaß. Shut Up And Slam Jam Karate Basketball straft inhaltlich nicht nur seinen viel zu langen Titel Lügen, sondern bietet genau was, was viele Sportsimulationen mit ihren Werten, Kalkulationen, Trainingseinheiten und umfangreichen Story-Modi vermissen lassen – Anhänger von NBA Jam werden wissen, worauf ich hinaus will. (…)
Hollow Knight: Das groß(artig)e Krabbeln
Eigentlich passiert mir das nicht mehr: Ein Spiel ohne jegliche Erwartungshaltung zu starten und dieses dann mit stundenlangem Dauergrinsen nicht mehr weglegen zu können. Eigentlich. Denn kein Spiel hat mich in den vergangenen Monaten so sehr überrascht und fasziniert wie der bittersüße 2D-Action-Platformer Hollow Knight. Und das ist noch maßlos untertrieben. (…)
Torment: Tides of Numenera – tl;dr
Wer halbwegs regelmäßig diese Seite besucht, wird vermutlich schon über den einen oder anderen Artikel gestolpert sein, dessen Aufbau versucht, das grundlegende Spielprinzip des besprochenen Titels widerzuspiegeln. Dies hier ist das Gegenteil eines solchen Versuchs, denn ich möchte nur wenige Worte zu Torment: Tides of Numenera verlieren, einem äußerst traditionsbewussten Rollenspiel, das gar nicht mehr aufhören will, zu mir zu sprechen. (…)
Die ungeklärten Rätsel von Virginia im »Nachspiel«
Virginia spaltete 2016 die Meinungen. Für die einen war es das Spiel des Jahres, für die anderen schlichtweg langweilig. Philip fand in seinem Review unter dem Titel “Schlechter Schlafen” vor allem lobende Worte für die ungewöhnliche Erzählweise des an die Filme von David Lynch erinnernden Mystery-Thrillers. Mit Daniel spricht er über Interpretationen der Story und die Bedeutung von Interaktivität bei diesem Titel. (…)
DESYNC: Im virtuellen Raum hört dich niemand fluchen
Es zeugt nicht wirklich von journalistischem Können, einen Artikel damit einzuleiten, ein Spiel würde an dieses oder jenes erinnern. Alte Grundregel. Also verschweige ich euch wohl besser, dass DESYNC wirkt, als hätten verrückte Wissenschaftler das Erbgut von Quake, Tron und Hotline Miami in der Mikrowelle zu einem Egoshooter verschmolzen. … D’oh! (…)
She Remembered Caterpillars: Pilzjagd mit Papa
She Remembered Caterpillars hat ein Problem. Es sind nicht die hübsch animierten Figürchen, die ich vor handgezeichneten Hintergründen durch die Gegend bugsieren muss. Es ist nicht das abwechslungsreiche Puzzle-Design. Vielmehr scheitert der Indie-Puzzler an dem Aspekt, der dem eigentlich eher simplen Spielprinzip Tiefe geben soll: der sinnvollen Verknüpfung von Story und Gameplay. (…)
Hidden Folks: Suchspiel mit Erholungswert
Mit Hidden Folks ist dem Entwickler Adriaan de Jongh Erstaunliches gelungen: Ein Spiel, das zur Ruhe kommen lässt, obwohl es einen mit Reizen nur so überflutet. Ein Spiel mit einer Grundidee, die es länger gibt als Computerspiele, die aber immer noch ganz hervorragend funktioniert. Und mit einer Spielwelt, die fröhlich und bunt wirkt, obwohl sie komplett ohne Farbe auskommt. (…)
Stories Untold: Benutze Verstand mit Bedacht
Auch wenn ich mich durchaus als fantasievollen Menschen bezeichnen würde, konnte ich mich nie so richtig für Textadventures erwärmen, da ich audiovisuelle Reize benötige, um in eine andere Welt abtauchen zu können. Dahinter verbirgt sich wohl auch der Grund, warum ich es vermeide, Bücher zu lesen. Ruhe macht mich unruhig, sehr starke Reize hingegen empfinde ich rasch als unerträglich. (…)
The Shadows That Run Alongside Our Car: Fahrt ins Ungewisse
Das warme Licht der untergehenden Sonne taucht die Umgebung in ein glühendes Rot. Steine, Bäume und gelegentlich vorbeihuschende Tiere sind nur noch als Schemen auszumachen. Der sich immer weiter ausbreitende Schatten der Nacht umschließt schließlich auch unser Auto, Dunkelheit liegt hinter uns und vor uns Unsicherheit darüber, was der nächste Tag bringen wird. (…)