Maldita Castilla EX: Früher war alles wie früher
Früher waren Kinder noch anständig und haben im Wald gespielt, sagen unsere Großeltern. Früher waren Spiele noch schwer und hatten eine Seele, sagen wir. Nostalgie ist die Bildkorrektur der Erinnerung. Sie ist der glitzernde Staub der Zeit, der nach und nach alle Unebenheiten und Brüche überdeckt.
Nicht zu Unrecht sieht der Spanier Juan Antonio Becerra, alias Lokomalito, in seiner Arbeit etwas Archäologisches. (…)
Diese zwei Titel lehren Euch zu Halloween das Fürchten!
Buuuh! Pünktlich zu Halloween präsentiert Euch Superlevel zwei stimmungsvolle Gruselindietitel, bei denen Euch die Haare zu Berge stehen werden. Brutaler Splatter oder langsam anschwellendes Grauen, hier gibt’s für jeden etwas. Klickt einfach auf die Klammer mit den drei Punkten – wenn Ihr Euch traut! (…)
Burly Men at Sea: Von Bärten und anderen Untieren
Es war einmal ein junges Paar, gemeinhin bekannt als Brain&Brain, das auszog, die Geschichte einer Reise zu erzählen. Sie verkauften all ihr Hab und Gut und wanderten los, beseelt von der Idee, eine Sage zu erschaffen, die nicht von ihnen selbst bestimmt würde, sondern von denjenigen, die sie von ihnen erstanden. Deren Blick sollte es sein, der die Welt formen und das Abenteuer bestimmen solle. Dabei wollten sie nicht von ihren eigenen Reisen erzählen, sondern von jenen der Gebrüder Bart. (…)
VA-11 Hall-A: Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit
Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit. Das sagt zumindest ein Sprichwort. Ob das Sprichwort die Wahrheit sagt, ist wiederum eine andere Frage. Aber kommen wir erst mal zu den Betrunkenen zurück. Von denen tauchen nämlich die ein oder anderen in der Barkeeping-Simulation VA-11 Hall-A auf.
afk #008: Wann ist ein Videospiel wirklich fertig?
Wer in den letzten Jahren einmal auf dem A MAZE Festival in Berlin war, ist dort sicher auf Chalo Chalo aufmerksam geworden. Das ungewöhnliche Rennspiel war schon mehrfach in der Ausstellung vertreten und zog mit seinen ebenso chaotischen wie strategischen Multiplayer-Partien Spielende und Schaulustige an. Nur eine Frage stand immer unbeantwortet im Raum: Wann ist das Spiel endlich fertig? (…)
Pavilion: Der Mutmacher
Er ist keine gewöhnliche Videospiel-Figur, dieser unbekannte Herr in Pavilion. Es ist auch nicht gewöhnlich, eine Videospiel-Figur als Herr zu bezeichnen. Aber er ist so einer. Er trägt etwas, was wie ein legeres Sakko aussieht, ist groß und schlank und hat zur Abwechslung einmal keinen Bart. Noch ungewöhnlicher ist aber, dass er ängstlich wirkt. (…)
Random Encounters: No Stars, Only Constellations
Der Sternenhimmel ist eine Projektionsfläche für menschliche Sehnsüchte. Blicken wir in die Nacht empor, werden aus den unvorstellbar weit entfernten Gaskugeln wie von Zauberhand Hasen, Götter und Prognosen für unsere glückliche Zukunft. Doch was sich in schöne, kompakte Formen pressen lässt, ist selten ein genaues Abbild der Wirklichkeit.
No Stars, Only Constellations ist Robert Yangs erstes Spiel seit langem, das sich nicht explizit um Sexualität dreht. (…)
Alphalevel: RimWorld
Mir wurde einmal unterstellt, bei jedem Gespräch über Spiele, das lange genug andauert, irgendwann Dwarf Fortress zu erwähnen. Und ich muss zugeben: Das ist durchaus möglich, ist Dwarf Fortress doch eines der Spiele, das mich am intensivsten umtreibt. Ich liebe diese Komplexität, die keinen anderen Zweck erfüllt, als immer noch absurdere Sachen passieren zu lassen. Es ist fast schon alltäglich, dass ein Zwerg sich das Genick bricht, weil er auf dem Blut seiner erlegten Feinde ausrutscht und ich unsere Festung an einer ungünstigen Stelle abschüssig angelegt habe. Und die niedlichen Kätzchen, die sich zu Tode kotzen, weil sie in Tavernen Alkoholpfützen auflecken, waren vielleicht unerwünschtes Verhalten, aber trotzdem denkwürdig. (…)
Headlander: Überraschung! – die Menschheit ist mal wieder am Ende
Ich habe das Gefühl, dass ich mich wiederhole, aber: Die Menschheit ist dem Untergang geweiht. Sehen wir es doch einfach ein: So kopf- und planlos, wie wir vor uns hin existieren, brauchen wir uns doch nicht wirklich wundern. Es ist ja auch nicht so, als ob wir es nicht irgendwie erwarten würden. (…)
Owlboy: Mit Verspätung gut gelandet
Es mag ja sein, dass der Wille zählt. Für Otus, den Helden im sehnlich erwarteten Metroidvania Owlboy ist diese Binsenweisheit trotzdem eher ein Schlag ins Gesicht. Denn der kleine, stumme Eule-Mensch-Hybrid meint es sichtlich gut, ist dann aber letztlich doch immer wieder eine Enttäuschung für seine Umwelt. Und das gerade weil er, als einer der „Owls“, zu Großem berufen ist und in einer Welt aus schwebenden Landmassen für Recht und Sicherheit sorgen soll. (…)
Lichtspeer: Total laser
Es ist und bleibt ein kleines Wunder, dass man im Ausland neben Hitler, Volkswagen und Bratwurst gerade alpenländische Bräuche mit Deutschland assoziiert. Lederhosen, Gamsbärte, Schuhplattler – das funktioniert auf dem Oktoberfest schon so zünftig, dass es auch in ganz Deutschland zur Leitkultur geworden sein muss. Auch wenn es bei einem polnischen Entwicklerstudio naheliegt, dass sich der Fokus vom Zwirbel- hin zum diabolischen Chaplin-Bart-Träger verschiebt, spielen Lichthund mit ihrem konstant zwischen dämlich überzogen und höllisch schwer pendelnden 2D-Speerwurfsimulator Lichtspeer mit gänzlich anderen Klischees. (…)
Thumper: Tunnelblick
Wer damals im Deutsch-Leistungskurs Franz Kafkas Die Verwandlung gelesen und dabei gedacht hat, dass sich der Stoff doch prima für ein rauschinduzierendes Rhythmusspiel eignen würde, für den habe ich gute Nachrichten: Thumper ist dieses Spiel.
Zwischen erfolgreicheren Genre-Vertretern, die sich mit ihren Plastikinstrumenten und japanischen Synthesepopsternchen eher fröhlich und bunt präsentieren, wirkt Thumper ungewohnt düster und rumpelig. (…)
GoNNER: Auf Wiedersehn, war schön mit dir
GoNNER fällt in ein Genre, dass zwar übersättigt ist, aber doch keinen richtigen Namen hat. Es ist ein Action Roguelike, ein Permadeath Plattformer, ein Procedural Death Labyrinth oder welches Wortkonstrukt auch immer gerade am beliebtesten ist. Trotzdem fällt GoNNER auf, sticht heraus aus der Masse und schreit mich geradezu an, doch lieber es zu spielen, als das nächstbeste Rogue Legacy.
Random Encounters: Ladykiller in a Bind
Alleine sein auf einem Kreuzfahrtschiff voller schnöseliger Privatschulabsolvent_innen? Was ohnehin schon genug Stoff für Albträume bietet, entwickelt sich für die blonde Rebellin „The Beast“ schnell in eine noch bedrohlichere Richtung. Schließlich muss sie die siebentägige Reise anstelle ihres Zwillingsbruders bestreiten und den selbstverliebten, an latentem Größenwahn leidenden Kotzbrocken so glaubwürdig wie möglich verkörpern, um nicht aufzufliegen. (…)
Concrete Jungle: Die Betonmischung macht’s
Concrete Jungle ist eine merkwürdige Mischung. Was auf den ersten Blick wie eine Städtebausimulation in der Tradition von SimCity aussieht, entpuppt sich schon beim ausführlichen Tutorial als Puzzlespiel. Jedes Gebäude hat Einfluss auf den Wert der umliegenden Felder. Eine Schule bringt dem benachbarten Wohngebiet mehr Punkte, während die stinkende Fabrik dessen Lebensqualität senkt. (…)